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Alles über die Dividendenstrategie

Autor
Martin

Zuletzt Aktualisiert: 11. Juni 2021

Das Wichtigste in Kürze

  • Manche Unternehmen beteiligen Anleger an Gewinnausschüttungen. Durch das Kaufen der richtigen Aktien wird versucht, ein Portfolio der besten Dividendenaktien zusammenzustellen.
  • Der Aktienkurs ist bei der Dividendenstrategie bei manchen Anlegern sekundär, allerdings trotzdem nicht unwichtig.
  • Im deutschsprachigen Raum wurde diese Form der Geldanlage durch Susan Levermann bekannt. Sie nennt es den "entspannten Weg zum Reichtum".

Was ist die Dividendenstrategie?

Die Dividendenstrategie lässt sich einfach erklären und ist bei genauer Betrachtung doch recht umfangreich. Denn wenn von der Dividendenstrategie die Rede ist, so ist dabei von einer Variante der Aktienanlage die Rede, bei der die Investition in Wertpapiere von Unternehmen erfolgt, die eine hohe Rendite der Dividende aufweist. Doch dass bei einer genauen Betrachtung der Strategie weitere interessante Punkte zu beachten sind, zeigen unsere nachfolgenden Erläuterungen.

Die Entwicklung der Dividendenstrategie

Bevor wir auf die Details blicken, werfen wir einen Blick zurück: auf die Entstehung der Dividendenstrategie. Ins Leben rief sie der Wirtschaftswissenschaftler und Investor Benjamin Graham, der die Strategie namens Dogs of the Dow bekannt machte. Dies war dabei eine Anlagestrategie, bei dem es darum ging, aus den 30 Wertpapieren des Dow Jones Industrial Average Index die zehn Aktien auszuwählen, die die höchste Dividendenrendite boten.

Doch damit ist es längst nicht genug, um mit einer Strategie erfolgreich zu sein. Deswegen erfolgt nach einem Jahr wieder die Betrachtung der Dividendenrenditen, um notfalls umzuschichten. Allerdings war nicht allein die Dividendenrendite das Beurteilungskriterium. Esagte, dass auf ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis zu achten ist. Faktisch gesehen nutzte Graham die Dividendenrendite allerdings nur als sekundäres Kriterium. Denn bei einem fallenden Kurs eines Wertpapiers sinkt das Kurs-Gewinn-Verhältnis, während die Dividendenrendite steigt.

Im Jahr 1991 modifizierte Michael B. O’Higgins Grahams Dividendenstrategie in seinem Buch Beating the Dow. Dieser Modifizierung zufolge müsst Ihr aus den zehn Aktien mit der höchsten Dividendenrente die fünf mit dem niedrigsten Nominalkurs auswählen. Bei dieser abgewandelten Variante der Strategie ist von der Dividend-Low-5-Strategie die Rede.

Der Blick auf das Hier und Jetzt zeigt auf, dass es seit dem Beginn der Dividendenstrategie deutliche Veränderungen gab. Denn inzwischen gibt es Börsenindizes, in denen nur Aktien mit einer hohen Dividendenrendite enthalten sind. So zum Beispiel der DivDAX. Dieser enthält die 15 Unternehmen aus dem DAX mit der höchsten Dividendenrendite. Hier könnt Ihr mitunter Firmen wie Siemens oder BASF finden. Zudem sind Renditen von 4 oder 5 Prozent durchaus möglich.

Die Dividendenstrategie in der Praxis

Blicken wir nun darauf, was dies in der täglichen Praxis bedeutet. Demnach müsst Ihr also gezielt in Unternehmen investieren, die im Vergleich zu den anderen Firmen eines Aktenindexes die größten Teile ihrer Gewinne an die Aktionäre auszahlen. Wie viel die Firmen jeweils ausschütten, wird von der jährlichen Hauptversammlung des jeweiligen Unternehmens beschlossen. Darüber hinaus können die Unternehmen, die sich für Euch im Rahmen der Dividendenstrategie eignen, oft auch eine hohe Dividendenrendite aufweisen, bei der es sich um eine klassische Kennzahl zur Aktienbewertung handelt. Diese liegt in der Regel bei 2 bis 3 Prozent bei den DAX-Aktien. Die Dividendenrendite errechnet sich aus der Dividende, geteilt durch den Aktienkurs mal 100 Prozent.

In der Regel handelt es sich bei den Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite um Firmen, die sich durch eine sehr gute Wirtschaftlichkeit auszeichnen und die zugleich globale Größen sind. Zudem sind es meist Firmen, die ihre Dividendenausschüttungen konstant erhöhen wollen.

Risiko der Dividendenstrategie

An dieser Stelle wollen wir auf das größte Risiko der Dividendenstrategie eingehen. So kommt es mitunter vor, dass der Kursgewinn eines Unternehmens etwas höher war, allerdings die Dividende etwas niedriger. So kann es zu einem Dividendenabschlag kommen und der Aktiengewinn unter dem Strich unverändert bleiben, da zwar die Dividende gestiegen ist, jedoch der Kurs um genau diese Höhe wieder gefallen ist.

Wir erklären dies anhand dieses Beispiels:

Aktienkurs: 200 Euro

Dividende nach Entscheidung bei der Jahresversammlung: 6 Euro

Daraufhin sinkender Aktienkurs um 6 Euro auf 194 Euro.

Die Nachteile der Dividendenstrategie

Nachfolgend blicken wir auf die Nachteile der Dividendenstrategie.

  • Der Gewinn ist unter Umständen gleichbleibend, da kein Unterschied besteht, ob Ihr eine Aktie mit oder ohne Ausschüttung von Dividenden kauft, sofern es einen Dividendenabschlag auf den Kurs gibt.
  • Die mögliche Aktienrendite kann geringer ausfallen, sollten Dividenden bereits im Kurs berücksichtigt sein, sodass der Kurs von Dividendenaktien eine höhere Notierung erfährt.
  • Steuererklärung erschwert und höhere Steuerlast als bei ETFs oder Buy and Hold.
  • Die Suche nach geeigneten Aktien ist mit einem deutlich höheren Aufwand versehen als die Auswahl von ETFs.
  • Es gibt nur wenige wirklich starke Dividendenwerte, sodass die Dividendenstrategie ein durchaus hohes Risiko darstellt.

Die Vorteile der Dividendenstrategie

Die Vorteile der Dividendenstrategie sehen wie folgt aus:

  • Die regelmäßigen Auszahlungen geben ein Gefühl von Sicherheit und wirken motivierend.
  • Bei den Firmen mit den hohen Dividenden handelt es sich um bekannte große Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein dürften.

Fazit der Dividendenstrategie

Grundsätzlich ist die Dividendenstrategie vor allem für Anleger geeignet, die sich über regelmäßige Auszahlungen freuen. Wenn Ihr also einen regelmäßigen Cashflow wollt und Euch die Maximierung der Anlage nur zweitrangig ist, dann ist die Dividendenstrategie das richtige für Euch. Denn Ihr müsst natürlich in Kauf nehmen, dass Ihr ab und an niedrigere Kursgewinne erzielt, während Ihr aber regelmäßige Dividendenzahlungen erhaltet. Grundsätzlich müssen Sie aber wissen, dass Dividenden kein geschenktes Geld sind. Hinzu kommt, dass diese in Sachen Steuern auch nachteilig sein können.

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