ETF-Sparplan: Vermögen aufbauen mit Fondssparplänen
Martin
Zuletzt Aktualisiert: 10. Juni 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Sparpläne schalten die Emotion beim Investieren in ETFs und Fonds aus. Das Ergebnis sind oft bessere Renditen.
- Das Anlegen von Sparplänen eignet sich im Besonderen für Anfänger als auch Anleger, welche sich nicht tiefergehend mit Finanzmärkten beschäftigen möchten. ETFs sind manchmal bereits diversifiziert. Es ist allerdings eine weitere Diversifizierung unter den ETFs möglich.
- Bei den meisten Banken & Brokern kann bereits ab € 50,00 monatlich ein ETF-Sparplan oder Fondssparplan eingerichtet werden.
- Wir empfehlen eine monatliche Sparrate von mind. € 100,00 über eine Dauer von 10 bis 15 Jahren.
- Aufgrund der oft besseren Kursentwicklung sind Sparpläne auf passive ETFs anstatt aktive Investmentfonds möglicherweise die bessere Wahl.
- ETF-Sparpläne können jederzeit angepasst, gestoppt und wieder fortgesetzt werden.
- Der Sparbetrag kann auf Wunsch auf mehrere ETFs verteilt werden.
- Im Gegensatz zu einmaligen ETF-Investments können bei Sparplänen kleinere Bruchstücke gekauft werden.
- Sparpläne sind nicht nur für Aktien, sondern auch andere Assets wie Kryptowährungen möglich.
So funktioniert's in Österreich
1. Eröffnen Sie ein Depot bei einem günstigen & steuereinfachen österreichischen Broker wie zum Beispiel bei Flatex oder DADAT .
- - Flatex hat eine größere ETF-Auswahl (inkl. Gratis-ETFs) und ist schnell eröffnet.
- - DADAT hat eine kleinere ETF-Auswahl, dafür sind aber alle wichtigen ETF-Sparpläne vorhanden.
2. Loggen Sie sich ein und geben Sie die ISIN des ausgewählten ETFs ein, auf den Sie einen Sparplan einrichten möchten. Bei vielen beliebt sind ETFs wie zB. der MSCI World - ISIN: IE00B4L5Y983.
3. Sie haben nun die Möglichkeit, einen Spar-Intervall von 1, 3, 6 oder 12 Monaten auszuwählen. Beispiel für einen monatlichen Sparplan: € 100,00 mit Abbuchung am 15./in der Mitte jeden Monats.
Was ist ein Sparplan auf ETFs und Fonds?
Sparpläne bieten die Möglichkeit, in regelmäßigen Abständen einen beliebigen, passiv gemanagten ETF oder auch aktiven Investmentfonds zu besparen. Letzteres kennt man auch unter dem Begriff “Fondssparen”.
Gegenüber einem einmaligen Investment hat dies folgende Vorteile:
- Ein Sparplan benötigt kein großes Kapital und kann in den meisten Fällen bereits ab einer Sparrate € 25,00 eingerichtet werden. Es können kleine Bruchstücke eines Fonds gekauft werden, welche bei einem Einmalinvestment nicht möglich wären.
- Das größte Problem an der Börse sind emotionale & irrationale Handlungen. Ein Sparplan kennt dies nicht und verhilft so zu mehr Gewinn. Anleger neigen nämlich generell dazu bei hohen Kursen einzusteigen und bei sinkenden Kursen auszusteigen. Im ersten Fall wird zu teuer eingekauft und im zweiten Fall irrational gehandelt. Durch einen Sparplan wird unabhängig davon investiert. Was bleibt, ist ein Durchschnittspreis.
Durch die breite Streuung des dahinterliegenden ETFs ist ein Sparplan auch immer perfekt diversifiziert. Sie müssen sich also keine Anlagestrategie überlegen oder einzelne Aktien miteinander vergleichen.
- Bereits ab 100 €
- Sparpläne können die Investments erleichtern.
- Einmal eingerichtet, läuft ein Sparplan völlig automatisch, ohne dass Sie etwas dafür tun müssten.
- Über lange Anlagehorizonte von 10 bis 15 Jahren hinweg, haben manche Welt-ETFs 8% jährlich gemacht. Eine Garantie gibt es aber natürlich nicht!
- Langer Atem benötigt: Sparpläne sind nichts für Ungeduldige.
Für wen sich ein Sparplan eignet
ETF-Sparpläne gelten als beliebte Anlageprodukte, für Menschen, die Geld anlegen möchte und dazu mindestens € 50 Euro monatlich auf der Seite haben. Das ist für die meisten berufstätigen Menschen absolut machbar. Das liegt an der niedrigen Eintrittsbarriere.
Sie bekommen einerseits sehr viel mehr am Sparbuch, brauchen bei Sparplänen andererseits aber auch kein großes Wissen, wenn es ums Investieren geht.
Flexibel in Notlagen
Auch wenn ein Sparbetrag von € 50,00 oder € 100,00 nicht wirklich hoch ist, so kann es immer passieren, dass man einen Sparplan aussetzen muss.
Sollte so eine Pause nötig sein, ist dies absolut kein Problem. Auch kann der Sparplan nach der Durststrecke problemlos wieder fortgesetzt werden.
Entscheidet sich der Anleger nach der Pausierung gegen einen Wiedereinstieg, verhält sich der bislang angesparte ETF-Teil wie eine normale Investition. Bedeutet, dass man einfach am normalen Kursverlauf des ETFs partizipiert, jedoch keine regelmäßigen Anteile im Rahmen des Sparplans mehr zukauft. Trotzdem kann der angesparte Anteil jederzeit erweitert oder verringert werden.
Nur ein ETF-Sparplan macht wirklich Sinn
Als Neuling steht man vor einer riesigen Auswahl an ETFs und einer noch größeren an Fonds. Da ist die Verlockung groß, zu einem Investmentfonds zu greifen, welcher von einem Fondsmanager zusammengestellt wurde.
Doch warum ist dies eigentlich keine gute Idee?
Aktive Fonds werden von einem Fondsmanager aktiv verwaltet und kosten somit nicht nur um einiges mehr als ETFs, sondern schneiden oft auch sehr viel schlechter ab als ETFs, welche einen Aktienindex nachbilden.
Warum es möglicherweise keine Rolle spielt, wann Sie einsteigen
Ein Sparplan ist, zumindest historisch gesehen, eine auf lange Sicht angelegte Anlage von 10 bis 15 Jahren. Wenn man sich die großen Indizes dieser Welt ansieht, hat diese Zeitspanne in der Vergangenheit immer für eine Rendite von etwa 8% jährlich gesorgt. Eine Garantie gibt es allerdings nicht"
Aus diesem Grund spielt der Einstiegszeitpunkt oft weniger eine Rolle, da Sie nicht wissen können, ob die Kurse gerade hoch oder niedrig sind. Planen Sie von Anfang an einen langen Anlagehorizont ein und warten Sie nicht auf die nächste Weltwirtschaftskrise. Die 10-15 Jahre könnten in der Nachbetrachtung für einen guten durchschnittlichen Preis sorgen.
Der beste ETF-Sparplan - Keine Empfehlungen, aber Infos!
Da auf so gut wie jeden ETF ein Sparplan eröffnet werden kann, stellt sich eigentlich nur die Frage nach dem besten ETF. An der Stelle gibt es aus unserer Sicht zwei wichtige Punkte zu beachten:
- Kaufen Sie nur Sparpläne auf thesaurierende ETFs
- Beliebt sind breit gestreute Welt-Produkte wie zB. ein MSCI-World
ETF-ISIN | Herausgeber | Beschreibung |
---|---|---|
MSCI World Thesaurierend (Empfehlung): IE00B4L5Y983 Ausschüttend: IE00B0M62Q58 | iShares | Der MSCI World ist der wohl bekannteste ETF mit insgesamt 1.600 enthaltenen Unternehmen aus vorwiegend amerikanischen und europäischen Industrieländern. |
MSCI All Countries World Index (UCITS ACWI) Thesaurierend: IE00B6R52259 | iShares | Mit 2500 Unternehmen extrem breit aufgestellt. Mischung aus Industrie- & Schwellenländern. Großes Wachstumspotential. |
Es gibt mehrere Varianten des MSCI World mit unterschiedlichen Ausprägungen. Der bekannteste davon ist der IE00B4L5Y983, welcher aus 1.600 Unternehmen besteht und somit ausreichend diversifiziert wird. Wenn Sie sich für die thesaurierende Variante entscheiden, werden Dividende sowie Zinserträge auch gleich reinvestiert.
Wenn Sie es eine keine Spur risikoreicher mögen, nehmen Sie den MSCI All Countries World Index (IE00B6R52259), in dem auch Schwellenländer enthalten sind.
Welcher Broker ist für Sparpläne geeignet? Ein Anbieter-Vergleich.
Es gibt im österreichischen Raum im Endeffekt drei Broker, welche sich für das Anlegen von Sparplänen eignen. Das ist zum einen die DADAT, Flatex, sowie der Hello Broker.
Sparpläne | Viele ETFs, manche davon sogar kostenlos¹. Etwa 4.000 Fonds. | Alle relevanten ETFs vorhanden sowie über 10.000 Fonds. Da gehören in erster Linie natürlich die beliebten MSCI World-Sparpläne. | Gutes Mittelfeld was ETFs angeht und etwa 10.000 Fonds. |
Sparraten ab | € 50,00 | € 50,00 | € 50,00 |
Sparplan-Intervalle | Monatlich & Quartalsweise | Monatlich & Quartalsweise | Monatlich & Quartalsweise |
Gebühren | 1,50 € + ATC (Additional Trading Costs; Ca. 0,3-0,5%)¹ | 1,50 € + 0,175 % | 2,00 € + 0,275 % |
Anmerkungen | Unser aktueller Testsieger! Flatex ist bei Sparplänen eine Spur günstiger als DADAT und bietet auch sonst ein in Österreich beliebtes Depot für andere Wertpapiere. | DADAT ist quasi gleichauf mit Flatex, da es mittlerweile nur wenig Unterschiede gibt, was Sparpläne betrifft. | Bei den Sparplänen zwar nicht sehr viel teurer als die Konkurrenz, dafür höhere Depotgebühren als DADAT und Flatex. |
Webseite | Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken. ¹zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten |
Geht man von den reinen Kosten aus, bekommen Sie ETF-Sparpläne bei Flatex sowie DADAT am günstigsten. An dritter Stelle folgt der Hello Broker.
Dass es aber nicht ganz so einfach ist, wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich. Bei Flatex werden nämlich die sogenannten ATC-Kosten verrechnet. Manchmal sind diese bereits in den Sparplan-Preis eingerechnet, manchmal separat ausgewiesen. In der Praxis liegen die Kosten allerdings trotzdem eine Spur unter DADAT. Übrigens: Minuszinsen auf das Geld am Verrechnungskonto im Depot werden keine mehr verrechnet. Da das Geld aber üblicherweise im Markt investiert ist, wird das nur wenige Anleger betreffen.
Aus diesem Grund legen wir Ihnen was Sparpläne angeht, Flatex oder DADAT ans Herz. Die Gebühren für Sparpläne sind mittlerweile auf einem ähnlichen Niveau. Sehen Sie sich am besten beide Webseiten an (Flatex+DADAT) an und entscheiden Sie dann.
Bei beiden Brokern gibt es darüber hinaus auch einige Fonds, welche die folgenden Bereiche abdecken:
Rohstoffe | Selbstfahrende Autos |
Künstliche Intelligenz | Day-Trading |
Emerging Markets | Solarenergie |
Small Caps | Österreichische Aktien |
ETFs | Fonds |
Hebelprodukte | Technologie |
Einer der günstigsten Online Broker am Markt, der eine Niederlassung in Österreich hat und somit einige Vorteile für hier ansässige Anleger bietet.
Der Broker führt die Steuer auf Ihre Gewinne, im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, automatisch ab.
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Flatex Erfahrungen & Testbericht lesen
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²exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR´s, GDR´s,
5 Broker im Test (Flatex, Dadat, Degiro, Hello Broker, easy broker), Juni 2023. Gewichtung: Steuern (KeSt.-Problematik), Gebühren, Bedienung.
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80 % - 100 % Rabatt auf den Fonds-Ausgabeaufschläge, falls Fondssparen bevorzugt wird.
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80% Rabatt auf Fonds-Ausgabeaufschlag |
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Schnelle Kontoeröffnung dank Video-Legitimierung |
Viele Produkte unter einem Dach: Aktien, Anleihen, Sparpläne, Fonds, ETFs, Zertifikate, Optionsscheine, Wikifolio... |
ETFs |
Automatische Kapitalertragsteuer-Abfuhr (KeSt) |
Seit April 2019: Kostenlose Dividendenauszahlungen & keine Devisenprovision |
Wie wird ein Sparplan gestartet?
Um einen Sparplan einzurichten, wird ein Depot bei einer Bank oder einem Broker benötigt. Weiter oben haben wir einen Vergleich der für Österreich infrage kommenden Anbieter erstellt.
Je nach Broker kann die Depoteröffnung wenige Minuten bis mehrere Wochen dauern, sollte zum Beispiel nur das langsame PostIdent-Verfahren verfügbar sein.
Sobald Sie Ihre Zugangsdaten erhalten haben, loggen Sie sich ein und suchen Sie nach der ISIN des gewünschten ETFs oder Fonds.
Nun haben Sie die Möglichkeit, einen Anteil am ausgewählten ETF zu kaufen oder auch einen Sparplan einzurichten.
Welcher Intervall ist zu empfehlen?
Welche Sparplan-Intervalle (Perioden) gewählt werden können, ist vom jeweiligen Broker abhängig. Meist werden mehrere Optionen angeboten, welche von monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich ausgeführt werden.
Viele nehmen zum Beispiel einen monatlichen Sparplan bei Sparraten von € 100,00. Das sind jährlich somit € 1.200,00.
Häufig wird Ihnen auch die Wahl überlassen, ob das Geld immer am 1. oder erst am 15. eines neuen Monats abgebucht wird. Der Hintergrund dabei ist, dass manche berufstätige Ihren Lohn nicht sofort mit Monatsanfang, sondern ein paar Tage später überwiesen bekommen. In solchen Fällen kann es angenehmer sein, wenn die Sparrate erst mit 15. eines Monats abgezogen wird.
Weiterführende Informationen, Literatur & Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6rsengehandelter_Fonds
https://www.justetf.com/de/academy/was-sind-etfs.html
https://www.wienerborse.at/marktdaten/exchange-traded-funds/
Was bedeutet Minus Zinsen (flatex) bei einem ETF Portfolio? Hängt das mit dem Kursentwicklung zusammen? Welches Minus ist da gemeint?
Hallo Stefan!
Die Minuszinsen beziehen sich ausschließlich auf das Geld am Verrechnungskonto. Wenn dieses Geld aber investiert ist (zB. in einen ETF) fallen keine Minuszinsen an.
Wir werden den Artikel gleich anpassen, um es verständlicher zu machen und da sich sowieso etwas geändert.
Beste Grüße,
AllesBroker
Super! Besten Dank für die Info und den guten Artikel!