Die größten Risiken beim Forex-Trading
Martin
Zuletzt Aktualisiert: 11. Juni 2021
Das Wichtigste in Kürze
- Das größte Risiko beim Trading über Forex Broker ist die Selbstüberschätzung.
- Gehen Sie sorgsam beim Einsazt von Hebeln um.
Bekanntlich bietet der Forex-Markt eine Reihe von Möglichkeiten, mit dem Ankauf und Verkauf von weltweiten Währungen, Gewinne zu erzielen. Allerdings gelingt dies nicht jedermann. Ganz im Gegenteil: Eine Reihe von Tradern hat schon erhebliche Verluste erlitten. Nachfolgend wollen wir aufzeigen, welches die größten Risiken beim Forex-Trading sind.
Hebel: Fluch und Segen beim Forex-Trading
Das vielleicht größte Risiko beim Devisenhandel liegt im eigentlich gleichzeitig höchsten Vorteil: Der Hebelwirkung. Denn bekanntlich nutzen Sie die Hebel, damit Sie höhere Gewinne erzielen können. Beim CFD-Handel lautet die Devise schlichtweg: mit einem höheren Hebel lassen sich höhere Gewinne erzielen (aber auch Verluste!). Beim Forex-Trading jedoch sieht dies ein wenig anders aus. Denn die Hebelwirkung macht eine kleine Anfangsinvestition beim Devisenhandel notwendig, damit Sie Zugang zu den umfangreichen Geschäften im Devisenhandel erhalten.
Allerdings führen Kursschwankungen hier zum Problem, da Sie mitunter zusätzlich investieren müssen. Wenn nun eine starke Volatilität vorherrscht, was insbesondere bei exotischen Devisen – wie auch bei Kryptowährungen – der Fall sein kann, bringt Euch der aggressive Einsatz der Hebeleffekte in der Konsequenz auch erhebliche Verluste, die über die anfängliche Investition hinausgehen. Denn gerade bei weniger stabilen Devisenkursen sind enorme Schwankungen nach oben oder nach unten keine Seltenheit – was mitunter enorme Auswirkungen auf den Hebel haben kann.
Zinsrisiko
Ein weiteres Risiko, dass beim Forex-Trading mitunter unterschätzt wird, ist das Zinsrisiko. Dies bezieht sich auf den Gewinn und Verlust, den die Schwankungen der Terminspreads bewirken. Ebenso können dafür die Laufzeitunterschiede der Transaktionen im Devisenbuch sorgen. Das Zinsrisiko betrifft natürlich vor allem die Geschäfte, die einen Tag später oder sogar zu einem noch späteren Zeitpunkt geschlossen werden. Denn hier ergibt sich unter Umständen ein Roll-Over, der zu einem enormen Abzug des Tagesgeldzinssatzes führen kann. Grundsätzlich besteht natürlich ein Risiko aus den Zeitunterschieden zwischen Vertragsbeginn und Abwicklung. Denn das Forex-Trading findet auf einer Basis von 24 Stunden statt, sodass Wechselkursänderungen fast schon logisch sind.
Kreditrisiko
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist das Kreditrisiko beim Forex-Trading. Dies gilt vor allem für ausstehende Währungspositionen, die eine Gegenpartei nicht wie vereinbart zurückzahlt. Allerdings ist das Kreditrisiko für einzelne Händler eher gering. Vielmehr betrifft es Banken und Unternehmen. Denn die Finanzaufsichten sorgen mit ihren strikten Regelungen dafür, dass Forex-Unternehmen für eine Sicherung der Kundengelder sorgen. Da aber im Forex-Trading Termin- und Spot-Trades nicht von einer Börse garantiert werden, ergibt sich hier ein Risiko mit Blick auf die am Deal beteiligte Gegenpartei.
Länderrisiko
Ein weiteres Risiko besteht im Länderrisiko. Dies betrifft das Ausgabeland der jeweiligen Währungen, bei dem Sie die Struktur und Stabilität des jeweiligen Landes beurteilen müssen. Denn in vielen Entwicklungsländern oder auch Staaten der Dritten Welt ist der jeweilige Wechselkurs auf eine der führenden Weltmarktwährungen festgelegt, wie zum Beispiel den Euro oder den US-Dollar. Deswegen müssen die jeweiligen Zentralbanken genügend Reserven halten. Nur so können sie einen festen Wechselkurs halten. Wenn es zu mehrfachen Zahlungsbilanzdefiziten kommt, können zwei grundlegende Probleme entstehen:
- Währungskrise und im schlimmsten Falle
- Abwertung der Währung.
Dies führt letztendlich zu enormen Auswirkungen auf den Forex-Handel und die Preise. Da die Investitionen spekulativen Charakter haben, kann ein Anleger, der erwartet, dass eine Währung an Wert verliert, sein Vermögen herausziehen. Dies sorgt dann für eine weitere Abwertung – sehr zum Leidwesen der Anleger, die weiterhin mit dieser Währung handeln.
Gerade beim Forex-Trading verschärfen Währungskrisen die Liquiditätsrisiken und Kreditrisiken enorm. Hinzu kommt, dass die Währung dieser Länder wenig attraktiv wird. Ein Beispiel hierfür ist die Argentinische Krise.
Transaktionsrisiko
Darüber hinaus gibt es ein weiteres Risiko: das Transaktionsrisiko. Dies besteht aus den Fehlern in der Kommunikation, Handhabung und Bestätigung der Aufträge eines Händlers. Denn diese kann zu Verlusten führen, die nicht erwartet wurden. Selbst wenn dies aufgrund des Verschuldens des handelnden Gegenparteiinstituts der Fall ist, kann der Rückgriff des Kunden häufig bei der Suche nach einem Ausgleich für die daraus resultierenden Verluste auf dem Konto eingeschränkt sein.
Risiko des Ruins
Ein weiteres Risiko besteht zudem im möglichen Ruin. Denn selbst wenn Händler oder Kunde mittel- oder gar langfristig korrekt auf den Markt schaut, ist er mitunter nicht in der Lage, auf kurzfristige nicht realisierte Verluste entsprechend finanziell zu reagieren. So kann es zum Schließen einer Position mit Verlust kommen, da der Händler nicht in der Lage ist, den Margin Call zu erfüllen.
Persönliches Risiko
Zu guter Letzt gibt es noch ein großes Risiko, dass selbstverschuldet ist: das persönliche Risiko. Dieses besteht dabei aus mehreren einzelnen Risiken. So beispielsweise stellt die Nervosität ein Risiko dar. Denn bei einem Markt der 24/7 geöffnet ist wenn Sie nervös auf Kurse reagieren, kann dies zu einer falschen Reaktion führen. Gleiches gilt auch für Müdigkeit. Auch dies ist ein mitunter unterschätztes Risiko. Zudem kommt es in diesen beiden Situationen – oder auch in Situationen der Langeweile – durchaus vor, dass ein Geschäft falsch eingeschätzt wird oder gar einfach nur eine falsche Taste gedrückt wird. Und ganz zum Schluss ist noch ein weiteres persönliches Risiko zu nennen: Selbstüberschätzung. Denn es gab schon erhebliche Verluste im Devisenhandel aufgrund einer persönlichen Selbstüberschätzung!