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Diem Coin

Autor
Martin

Zuletzt Aktualisiert: 5. Juli 2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Libra ist eine Kryptowährung, die auf einer skalierbaren, zuverlässigen und sicheren Blockchain basiert.
  • Die digitale Währung ist wertstabil, da sie durch eine Reserve aus Vermögenswerten gestützt wird. Andere Kryptowährungen wie Blockchain verfügen nicht über diese Reserve. Sie sind daher volatil.
  • Die Steuerung von Libra erfolgt durch die unabhängige Libra Association. Deren Mitglieder verantworten die Weiterentwicklung des Libra-Ökosystems.
  • Noch sind Libra Facebook Coins nicht erhältlich. Der Konzern plant die Veröffentlichung für das erste Quartal 2020. Wann die Einführung in Europa eine Genehmigung durch die EU-Finanzminister erhält, bleibt ungewiss.

Im Juni 2019 macht Mark Zuckerberg erstmals seine Pläne bekannt, eine eigene Facebook-Währung auf den Markt zu bringen. Bei der Frage, ob die Kryptowährung sich in Zukunft durchsetzen wird, scheiden sich die Geister. Im Juni gab es einen regelrechten Hype um Facebook Coin. Mittlerweile ebbte die anfängliche Euphorie ab.

Einen schnellen Start für den Libra gibt es in den Ländern der EU vorerst nicht. Die EU-Finanzminister beschlossen im Dezember 2019, den Libra zunächst nicht zuzulassen. Die Digitalwährung stammt von einem Privatunternehmen. Hier sind die aufsichtlichen, regulatorischen und rechtlichen Risiken zu klären, bevor Libra an den europäischen Markt kommt. Zu groß scheint die Gefahr, die Finanzstabilität zu gefährden.

Möglich ist, dass die europäischen Staaten mit einer eigenen digitalen Währung starten, um privaten Anbietern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Geben die Finanzminister der EU grünes Licht für den Start von Libra, stehen die Chancen gut für eine schnelle Verbreitung. Mehr als 30 Prozent der Weltbevölkerung und somit insgesamt etwa 2,38 Milliarden Menschen nutzen Facebook. Das erhöht den Konsens dafür, dass der Konzern zukünftig den Weg für die moderne Blockchain-Technologie ebnet; – zumal die Libra-Gründer ankündigten, dass sie die Währung in Facebook und WhatsApp integrieren. Ob Libra in wenigen Jahren anerkanntes Zahlungsmittel im Supermarkt oder im Onlineshop wird, bleibt abzuwarten.

Was ist Libra?

Beginnen wir bei den Basics. Im Juni 2019 machte Facebook Schlagzeilen mit den ersten Plänen für Calibra. Die Tochtergesellschaft von Facebook konzentriert sich zukünftig auf Finanzdienstleistungen. Ziel von Calibra ist die Nutzung der neuen digitalen Währung Libra. Ähnlich wie bei Bitcoin basiert das System auf einer Blockchain.

Der Libra ist ein Stablecoin, der sich an zahlreichen Währungen orientiert. Dadurch ist er weniger schwankungsanfällig als normale Kryptowährung. Der Libra ist eine stabile Münze, wohingegen Bitcoin und Co volatil sind.

Als ersten Schritt veröffentlicht Calibra voraussichtlich im Jahr 2020 ein digitales Wallet. Facebook erstellt die Kryptowährung, um seinen Nutzern weltweit einen Zugang zum Libra-Netzwerk zu ermöglichen. Teilnehmer wechseln Fiat-Geld (Dollar, Euro etc.), um dieses in Facebook Coins umzuwandeln und damit online zu bezahlen.

Ziel von Facebook ist es, eine stabile Kryptowährung zu kreieren, die normale Onlinetransaktionen erleichtert. Bisher nutzte man dafür traditionell Banken oder Bezahlsysteme wie PayPal.

Warum brauchen wir Libra?

Facebook fasst in seinem Whitepaper zu Facebook Coin die größten Probleme zusammen, die eine neue digitale Währung erfordern:

  • 1,7 Milliarden Erwachsene haben keinen Zugang zu einer Bank
  • für Überweisungen und Transaktionen fallen hohe Gebühren an
  • mangelndes Vertrauen in Banken
  • fehlende Dokumente verhindern den Zugang zu einem Bankkonto
  • Niederlassungen von Banken sind oft zu weit weg
  • arme Menschen besitzen nicht genug Geld für die Kontoeröffnung
  • Transaktionen dauern zu lange

Wie will Facebook diese Probleme lösen?

Kryptowährungen und Blockchains bieten mehr Vertrauen durch eine dezentrale Führung. Zudem sind sie Dank der Kryptografie besser abgesichert als herkömmliche Banken. Libra bietet jedem Menschen mit Internetzugang die freie Nutzung. Mit einem internetfähigen Telefon ist es möglich, sich die Open-Source-Anwendung herunterzuladen und direkt anzuwenden. Dabei sind Transaktionen so kostengünstig und schnell wie das Versenden einer SMS.

Libra fußt auf drei wichtigen Säulen:

  • eine zuverlässige, sichere und skalierbare Blockchain
  • Schutz durch eine Währungsreserve
  • Steuerung durch eine unabhängige Libra Association

Die Vision von Libra

Libra ist eine globale, digitale und reservegestützte Kryptowährung, die Facebook für Milliarden Menschen bereitstellt, um ihnen das Leben zu erleichtern. Sie basiert auf der Blockchain-Technologie. Mithilfe Libra empfangen und senden Menschen Geld. Zudem sichern sie es im digitalen Wallet. Auf diese Weise entsteht ein inklusiveres globales Finanzsystem.

Das Ziel der Facebook Währung

Facebook beabsichtigt mit Libra eine stabile Währung auf den Markt zu bringen. Sie basiert auf einer sicheren Open-Source-Blockchain. Die Kryptowährung stützt sich auf eine Reserve aus echten Wertanlagen. Eine unabhängige Organisation verwaltet das Libra-Netzwerk.

Wichtigstes Ziel ist es, den Zugang zu günstigeren, besseren und offenen Finanzdienstleistungen zu gewährleisten – unabhängig von der Person, dem Wohnort, der Arbeit oder dem Besitz.

Wofür ist Libra gedacht?

Nach den Vorstellungen von Mark Zuckerberg wird Libra ein weltweit anerkanntes digitales Zahlungsmittel. Die Menschen nutzen es über Ländergrenzen hinweg, um Geldüberweisungen zu tätigen. Unabhängig davon, ob der Nutzer damit Dinge kauft oder anderen Personen Geld sendet – für die Transaktion fallen keinerlei Gebühren an. Ziel von Facebook ist es, Libra als Zahlungsmittel zu etablieren. Später, so der Plan, bezahlen alle Menschen damit wie mit dem bisherigen Geld ihre Einkäufe.

Die Idee hinter Libra ist innovativ. Die digitale Währung von Facebook verfügt über eine sogenannte Libra-Reserve. Liquide und stabile Vermögenswerte wie Staatsanleihen und Bankguthaben mit einer hohen Bonität decken den Libra. Der Wert des Libra schwankt mit der Währung, mit der der Nutzer die Coins bezahlt.

Bei der Anzahl der Coins gibt es keine Grenzen. Hier entscheidet die Nachfrage über das Angebot. Bei Bitcoin sieht das anders aus. Bei der beliebten Kryptowährung gibt es eine Mengenobergrenze. Spektakuläre Preissprünge brauchen Anwender daher bei Facebook Coin nicht zu erwarten. Vielmehr ist Libra für Transaktionen gedacht. Libra kaufen Nutzer zukünftig mit anerkannter Währung wie Euro und Dollar. Das Geld sichert den Libra. Soweit die Theorie.

Ab wann kaufen Sie Libra Coins?

Als Startdatum des Libra gibt der Konzern das 1. Halbjahr 2020 an. Wie und wo Sie die Kryptowährung kaufen ist noch offen.

Wer steuert die Kryptowährung?

Die Libra Association steuert das Netzwerk und die Reserve. Dies trifft die maßgeblichen Entscheidungen, um die Fortentwicklung der Libra-Blockchain zu gewährleisten. Zudem verteilen sie die Fördergelder. Der Hauptsitz liegt in Genf (Schweiz). Die Association ist eine nicht-profitorientierte, gemeinnützige und unabhängige Organisation. Dazu gehören multilaterale und gemeinnützige Organisationen, diverse Unternehmen und akademische Institute. Derzeit gehören 21 Mitglieder zur Libra Association darunter Vodafone, Spotify, Coinbase und Iliad.

Die Schwergewichte PayPal, Mastercard und Visa gehörten ursprünglich auch zu den Unterstützern. Sie sprangen jedoch kurzfristig ab. Ursprünglich rechnete Facebook damit, dass zum Marktstart im ersten Halbjahr 2020 100 Mitglieder Libra unterstützen.

Die Gründungsmitglieder nach Branchen:

  • Telekommunikation: Vodafone Group Iliad
  • Blockchain: Bison Trails, Xapo Holdings Limited, Anchorage, Coinbase, Inc.
  • Multilaterale, gemeinnützige Organisationen und akademische Institute: Kiva, Creative Destruction Lab, Women‘s World Banking, Mercy Corps
  • Zahlungsdienstleistungen: PayU
  • Technologie und Märkte: Farfetch, Spotify AB, Lyft, Uber Technologies, Inc., Facebook/Calibra
  • Risikokapital: Union Square Ventures, Breakthrough Initiatives, Thrive Capital, Ribbit Capital, Andreessen Horowitz

Facebook behält eine führende Rolle. Das liegt vor allem an Calibra, dem hauseigenem Finanzunternehmen. Es gewährleistet die Trennung der finanziellen und sozialen Daten. Zudem soll Calibra im Namen von Facebook zukünftig Dienstleistungen im Libra-Netzwerk betreiben.

Eine weitere Aufgabe der Mitglieder ist die Implementierung. Sie betreiben die Validator Nodes. Diese wiederum betreiben die Libra Blockchain. Validator Nodes sichern das Netzwerk und validieren die Transaktionen der Blockchain.

Die Libra-Blockchain kurz erklärt

Facebook sieht die Blockchain als solides Fundament für Finanzdienstleistungen. Zu ihren wichtigsten Eigenschaften gehören:

  • Skalierbarkeit: Dafür sind eine geringe Latenz, eine große Datenrate sowie ein effizientes Speichersystem mit hoher Kapazität notwendig. Die Skalierbarkeit gewährleistet schnelle Transaktionen für Milliarden Konten.
  • hohe Sicherheit: Diese benötigt Facebook, um Daten und Geldmittel zu schützen. Das System muss Hackern standhalten und Daten entsprechend sicher verschlüsseln.
  • Flexibilität: Diese ermöglicht die Steuerung des Libra-Ökosystems sowie künftiger Innovationen im Finanzsektor. Wichtig ist, das Firmen Facebook Coin einfach zu integrieren.

Die Libra Blockchain ist eine programmierbare, dezentrale Datenbank. Sie unterstützt eine Kryptowährung mit geringer Flüchtigkeit. Gleichzeitig dient sie als effizientes Austauschmedium.

Bei der Entwicklung setzten die Mitarbeiter von Facebook auf bewährte Ansätze und innovative Technologien. Um die Blockchain zu programmieren, nutzten sie die neue Programmiersprache „Move“. Die ausführbare Bytecode-Sprache ermöglicht das Implementieren von benutzerdefinierten Transaktionen und Smart Contracts.

Das wichtigste Merkmal von Move ist die Option benutzerdefinierte Ressourcentypen mit einer linearen Semantik anzulegen. Es ist nicht möglich, die Ressource zu kopieren oder zu verwerfen. Sie kann ausschließlich zwischen den Programmspeicherorten verschoben werden. Das bietet eine hohe Sicherheit bei Transaktionen.

Durch die Expressivität und Sicherheit von Move war es den Entwicklern möglich, große Teile des Protokolls mit dieser Programmiersprache zu implementieren. Dazu gehören Libra-Coin, die Verarbeitung von Transaktionen und die Verwaltung der Validator Notes.

Die Entwickler setzen zudem auf die Verwendung einer konsensbasierten Arbeitsweise mit byzantinischer Fehlertoleranz (BFT). BFT-Konsensprotokolle sind komplex. Sie gewährleisten die Sicherheit eines Netzwerks, selbst, wenn sich eine Vielzahl von bösartigen Nodes im Netzwerk befinden.

Hat Libra eine Zukunft nach den Facebook-Skandalen?

An nahezu niemanden ist der Datenschutzskandal im März 2018 vorbeigegangen. Damals wurde bekannt, dass sich die britische Analysefirma Cambridge Analytica Zugang zu den Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern verschaffen konnte. Es folgten weitere Datenpannen. Im September 2018 griffen Hacker 50 Millionen Datensätze ab. Im Dezember desselben Jahres machte Facebook 6,8 Millionen private Bilder verschiedenen Apps zugänglich.

Die Berichte über Datenlecks und politische Beeinflussung häuften sich. Nutzer verloren das Vertrauen in den Konzern Facebook. Warum also in eine Kryptowährung investieren, hinter der ein wenig vertrauenswürdiges Unternehmen steht? Das bleibt die Frage!

Wegen vieler Skandale ist Facebook als „Betreiber“ der Kryptowährung umstritten. Doch Zuckerberg ist optimistisch. Der Libra erhält seine Deckung größtenteils durch den Dollar. Er ist überzeugt davon, dass die Kryptowährung Amerikas Rolle in der Finanzwelt weiterhin stärkt.

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, ist eher skeptisch. Er betrachtet digitale Kryptowährungen nicht als echtes Geld.

Auch Sylvie Goulard, die stellvertretende Gouverneurin der französischen Notenbank, zeigt sich ablehnend. Für sie bleibt der Euro wichtigstes Zahlungsmittel im Euro-Raum. Der Schutz des Euro als einziges legales Zahlungsmittel ist ihr wichtig. Der Libra hat demnach große Startschwierigkeiten. Fraglich bleibt, ob er der großen Konkurrenz an Kryptowährungen standhalten kann. Denn noch spekulieren Anleger lieber mit Bitcoin bei anerkannten Brokern und an Online-Börsen.